Ein Blick hinter die Rennkulissen

Während an Tribünen, Zelten, Verkehrskonzepten und Verpflegungsstationen für die über 1.500 freiwilligen Helfer die Abschlussarbeiten für jedermann sichtbar sind, laufen im Hintergrund unglaublich viele Meetings, Trainings, Einschulungen und letzte Besprechungen der mitwirkenden Mannschaften.  Gerhard Kloimstein und Reini Eder – die beiden sind die Chefs der sogenannten „Rutscher-Partie“ bei den Damenbewerben. Sie zeigen einen spannenden Einblick in einen unverzichtbaren Teil des Renngeschehens, der höchste Konzentration von allen Beteiligten verlangt. 

Pistenrutscher welche die Piste nach einem Läufer für den nächsten vorbereiten | © saalbach.com

Die Rutscher – ein starkes Team! 
Insgesamt 85 freiwillige Helfer gehen als Rutscher an den Start. Die Kernmannschaft besteht aus 35 Volunteers, die übrigen werden je nach Bedarf eingesetzt. Bedarf heißt in diesem Fall: Wetter- und Schneebedingungen sowie die verschiedenen Arten der Bewerbe. Die unterschiedlichen Startzeiten und Pistenbedingungen erfordern ein genaues Konzept, das auch Platz für spontane Änderungen aufgrund sich schnell ändernder Voraussetzungen lassen muss. 

 

Viele der Rutscher waren auch schon beim Weltcupfinale 2024 dabei. Obwohl die Teams zu etwa zwei Drittel aus Männern bestehen, gibt’s immer mehr Damen, die mit im Team sind. Die Freiwilligen kommen aus ganz Österreich, Deutschland, der Schweiz und darüber hinaus.  

Die Vorbereitungen fürs Rennen

Schon seit dem Sommer arbeiten Gerhard und Reini an den Konzepten und halten regelmäßige Meetings mit den Rutschern. Viele konnten bereits bei Großevents wie dem Weltcupfinale wichtige Erfahrungen sammeln. Die meisten, die mit dabei sind, kennen sich untereinander schon. Zahlreiche Meetings und Online-Besprechungen schaffen genügend Zeit und Raum, um die genauen Abläufe zu erklären. Auch das produzierte Rutscher-Video ist eine gute Vorbereitung für die Mitwirkenden. Reelle Rutscher-Trainings auf der Piste gibt’s dann einige Tage vor den Rennen. Somit sind alle bestens vorbereitet. 

Klare Konzepte für reibungslose Abläufe

Die Rennstrecke wird in zwei Sektionen eingeteilt – den oberen und den unteren Pistenbereich. Auf jedem der Bereiche werden je nach Wetter und Pistenbedingungen zwei bis drei oder mehr Rutscher-STOPPS eingeteilt. Die STOPPS wiederum beaufsichtigen die einzelnen Rutscher, die jeweils für bis zu fünf Tore verantwortlich sind. Die STOPPS sind per Funk miteinander verbunden, um während des Rennens schnell handeln zu können. Wenn die einzelnen Rutscher ihre Tore erledigt haben, fahren sie zurück zur Bahn, mit der Gondel an den Start und das Rad beginnt von Neuem. 

 

Die Rutscher sind nummeriert und persönlich akkreditiert. Das ist für eine klare Kommunikation wichtig. Ziel ist es, dass das Rennen nicht unterbrochen wird. Die Ausnahmen sind natürlich Notfälle, Stürze oder sonstige sicherheitsrelevante Vorfälle. Nach dem Rennfahrer sollten zwei bis drei Sekunden Abstand gehalten werden, um den Athleten und die Zuschauer zu Hause am Bildschirm nicht zu irritieren. Das fordert höchste Konzentration aller Beteiligten, speziell bei den Speedbewerben. 

Aber was macht ein Rutscher nun genau? Rutscher sind generell dafür verantwortlich, zwischen den Rennläufern sicherzustellen, dass etwaiger Schnee ausgeschoben und Rillen ausgebessert werden, damit alle Athleten dieselben Bedingungen vorfinden. Eine Aufgabe, die im Parallel-Rutschen oder mit Schneepflug erledigt wird und höchste Konzentration erfordert. Die Rennfahrer dürfen in keinem Fall gestört oder irritiert werden und es ist wichtig, dass jeder zu 100 % bei der Sache ist. Das ist körperlich und mental anstrengend – Rutscher-Sein verlangt maximalen Einsatz!