Die Sigmund-Thun-Klamm
Wenn Kinder und Eltern die Sigmund-Thun-Klamm in Kaprun erkunden, verstehen sie die Worte von Graf Sigmund von Thun, dem historischen Stadthalter Salzburgs: "Tosend und mächtig eilen uns die Fluthen entgegen" und ebenso erscheint es heute den Familien.
In der Späteiszeit vor etwa 14.000 Jahren war das Kaprunertal von einem mächtigen Gletscher bedeckt. Langsam talwärts fließend bearbeitete er die harten Kalkglimmerschieferfelsen des Mais- und Bürgkogels. Der abgeschmolzene Gletscher hinterließ einen Taleinschnitt, durch den die Kapruner Ache talwärts strömte.
Bis zu 32 m tief hat sich die Kapruner Ache bisher auf ihrem 320 m langen Weg durch die Sigmund-Thun-Klamm eingeschnitten und markante Glättungen, Strudeltöpfe und Kolke gebildet.
Die Felshöhe des Bürgkogels und die Klamm - Die Geschichte
Die Felshöhe des Bürgkogels die an der rechten Flanke der Klamm inmitten der Talenge emporragt, bot den ersten Siedlern des Kaprunertales vor ca. 4.000 Jahren Schutz.
Die bronzezeitliche Nutzung des Kupfers dürfte die Grundlage der Besiedlung gewesen sein. Die Klamm sicherte den Bewohnern des Bürgkogels über 3.000 Jahre lang die Westseite ihres Siedlungsgebietes.
Durch archäologische Grabungen konnte auch der Nachweis einer keltischen Wallanlage aus dem 5. Jahrhundert vor Christus und Reste spätantiker sowie mittelalterlicher Befestigungsanlagen gefunden werden, die auf eine Besiedelung bis ins 12. Jahrhundert hinweisen. Im 15. und 16. Jahrhundert bildete sich eine eigenständige Agrarkultur mit Hofwirtschaft, die der Kulturlandschaft ihr heutiges Gepräge verleiht.
Neben der Landwirtschaft war der Holzreichtum des Tales wichtig. Die Sigumund-Thun-Klamm wurde daher bereits in den vergangenen Jahrhunderten zum Flößen benutzt. Im Klammfels eingehauene Zeichen und Jahreszahlen weisen auf die Arbeit der Holzknechte hin.
Im Jahre 1893 wurde die Klamm als Attraktion durch eine Holzsteganlage nach Plänen von Nikolaus Gaßner erschlossen und erhielt ihren heutigen Namen nach dem Stadthalter von Salzburg Sigmund Graf von Thun (gestorben 1898). Bei seinem ersten Klammbesuch hatte er tief beeindruckt den Satz "Tosend und mächtig strömen uns die Fluthen entgegen" geprägt. Bereits 1934 wurde die Klamm zum Naturdenkmal erklärt.
Quelle der Bilder: http://www.kaprunmuseum.at/index.php?id=19