Hotel Eggerhof
Hotel Eggerhof

Das Noriker Pferd im Pinzgau

Noriker

Der Noriker ist ein kräftiges, ausdauerndes Kaltblutpferd und gilt als sehr wendige und trittsichere Rasse mit ausgeglichenem Charakter.

Der Noriker ist im gesamten Pinzgau stark verwurzelt.
Hier befindet sich das Kernzuchtland dieses Pferdes,
das der Volksmund auch als Pinzgauer bezeichnet.

Über die genaue Abstammung ist man sich bis heute nicht ganz im Klaren. Weil er nach der römischen Provinz Noricum benannt wurde, ging man lange davon aus, dass sich der Norika aus römischen Legionärspferden weiterentwickelt hat. Diese These wurde jedoch durch archäologische Funde aus der Keltenzeit widerlegt, die den Ursprung der Rasse weiter zurück datiert.
Im Mittelalter war das Noriker Pferd ein Saumpferd und gewährleistete den Warenverkehr zwischen den italienischen Seehäfen und den jenseits der Alpen liegenden Städten wie Salzburg und München.

Im Pinzgau wurde das Noriker Pferd über Jahrhunderte als treuer und stets verlässliches Arbeitstier auf Bauernhöfen eingesetzt.
Bevor Traktoren und anderes Gerät diese so zuverlässigen und kräftigen Pferde in den 1960er- Jahren verdrängten, hatten sie einen fixen Platz im bäuerlichen Alltag.

Auch bei uns am Bauernhofhotel Eggerhof waren Noriker Pferde treue Begleiter des Hofalltages.

Pinzgauer Brauchtum - Das große Pferdeschlittenfest

Goaßlfahren

Der im Pinzgau tief verwurzelten Liebe zur Pferdehaltung und zum echten Brauchtum ist es zu verdanken, dass eine starke Bindung zu den Norikerpferden erhalten blieb und die Schlitten und Geschirre nicht nur mehr in Museen zu bewundern sind, wie zum Beispiel in Saalbach im Heimathaus, sondern aus nächster Nähe im Einsatz bewundert werden können.

Eine lange Geschichte hat das „Goaßlfahren“, das meist zu besonders festlichen Anlässen und geschichtlichen Meilensteinen von der bäuerlichen Bevölkerung feierlich zelebriert wurde.
Ein Blick in die Chronik zeigt, dass bereits um die Jahrhundertwende, ein „Altpinzgauer Pferdeschlittenschaufahren“ durchgeführt wurde.

Das Goaßlfahren prägte vor der Motorisierung den winterlichen Alltag im Pinzgau und auch bei uns am Eggerhof diente das „Goaßl“ als Fortbewegungsmittel sowie für den Lastentransport.

Goaßl und Böndl – Schlitten mit Tradition

Beim Trachtenschlittenumzug sind traditionell zwei Schlittenformen im Einsatz, das „Goaßl“ und das „Böndl“.

Die älteste Pinzgauer Schlittenform ist das Goaßl, das nach den Schlittenkufen benannt ist, die den nach oben gebogen Hörnen eines Bockes – dem Goaß – gleichen. Der Bauer lässt die Beine beidseitig am Schlitten hinunterhängen und hinter ihm ist noch Platz für die Bäuerin.
Die zweite Schlittenform ist das Böndl, bei dem Fahrer und Beifahrer nebeneinander sitzen können. Die Böndl sind kunstvoll gearbeitete Schlitten mit schönen Korbgeflechten, geschnitzten oder bemalten Holzteilen sowie Schmiedeeisenarbeiten.

Eine Bäuerin erklärte uns den Unterschied wie folgt:
„Wenn’s an Stritt gebm hat, nacha hat da Baua s’Goaßl eingspannt – balds alls passt hat, aft san ma mitn Böndl ausg’fahrn“.
Übersetzt heißt das:
Wenn es Streit zwischen Bauern und Bäuerin gab, hat der Bauer das Goaßl eingespannt, wenn alles in Ordnung war, sind sie mit dem Böndl ausgefahren.